Der alte Schinken

Foto: Felix Grünschloß
Whodunit-Krimi von Nele Stuhler und Jan Koslowski
Kammerspiele
Uraufführung 15. April 2018
1 Stunde 50 Minuten, keine Pause
TEAM
Text und Regie: Jan Koslowski, Nele Stuhler
Kostüme: Svenja Gassen
Dramaturgie: Konstantin Küspert
Animationen: Luis August Krawen
INHALT
Das Bürgertum ist so etwas wie der Schinken der Demokratie. Ihr Sitzfleisch. Wieso ist der so alt geworden? Ist er womöglich tot? Das junge Regieduo Nele Stuhler und Jan Koslowski inszeniert einen furiosen Krimi, der mit Witz und Biss all unsere bürgerlichen Gewohnheiten, unser Bildungsgut und politisches Denken persifliert. Sechs virtuose Schauspieler:innen in einer fulminant-satirischen Tirade über Mitte, Maß und Standpunkt.
PRESSESTIMMEN
»Zwischen Goethes „Prometheus“ und Schillers „moralischer Anstalt“ hatte Christoph Pütthoff […] einen großen Auftritt als drittes Geschlecht namens „Medi“ im weißen Kapitänsanzug. Mit einer fulminant-satirischen Tirade über Mitte, Maß und Standpunkt stellte er sogar Thomas Bernhards Kaskaden in den Schatten und riss den betäubten Zuschauer aus dem bürgerlichen Koma. „Wo keine Mitte ist, da ist nur noch Rand. Die Mitte braucht einen Standpunkt“. Politische Phrasendrescherei furios ad absurdum geführt. […] die Schauspieler zeigen, was sie gelernt haben: Sie tanzen, sprechen und interagieren famos.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. April 2018
»Hohes Tempo und vorsätzliche Komik geben die Temperatur vor, hier geht es witzig-spritzig zu, es wird virtuos auf der Metaebene getänzelt und wohlklingend so manches Wortspiel verkloppt. Aufgehübscht mit flinken Tanzeinlagen werden die Eigenheiten des Bürgertums seziert […]. Die geteilte Volksbühnenvergangenheit (von Stuhler und Koslowski) sieht man ihrem „Schinken“ an, der Abend ist witzig und schnell, zitatensatt und klug. Stuhler und Koslowski schaffen es, ein Riesenthema ausgesprochen handlich wirken zu lassen, ohne es allzu eng zu fassen, und nebenbei elegant reichlich Gendertrouble aufzuwirbeln.«
nachtkritik.de, 15. April 2018
»Man könnte meinen, man wohnt einem gar köstlichen Vergnügen bei. So viel wird an diesem verschobenen Premierenabend in den Frankfurter Kammerspielen gegiggelt und gekichert. […] Dabei wird mit viel Lust und Laune sowie einer gehörigen Portion Selbstironie und Übertreibung mit den gängigen sprachlichen, stimmlichen und körperlichen Mitteln des Theaters im Allgemeinen und der Komödie im Besonderen jongliert.«
Frankfurter Neue Presse, 17. April 2018
»Ohne Frage kann das Publikum einen höchst amüsanten Abend haben. Mit einem Ensemble – Heidi Ecks, Melanie Straub, Christoph Pütthoff, Samuel Simon, Andreas Vögler und Anton Weil – von brillanter Fertigkeit zu präziser, knalliger Komik. […] Eine fraglos gelungene, leichtgewichtige Theaterunterhaltung für den gehobenen Geschmack.«
Offenbach Post, 17. April 2018
»Der Abend fesselt auch ohne konkrete politische Bezüge, ist stets fordernd […].«
(kulturfreak.de, 17. April 2018)
»Dass auch die Darsteller das keinen Kalauer auslassende Stück mitentwickelt haben, ist unschwer aus ihrer großen Spielfreude zu ersehen. Tanzeinlagen und wechselnde Kostüme (Svenja Gassen) steigern das Amüsement […].«
Strandgut, Mai 2018
Foto: Felix Grünschloß