Das hässliche Universum

Foto: Jessica Schäfer
von Laura Naumann
Kammerspiele
Uraufführung 29. September 2017
1 Stunde und 40 Minuten
INHALT
Wer sind WIR? Wie können wir angesichts eines allgemeinen Ohnmachtsgefühls gesellschaftliche Veränderungen erwirken? Brauchen wir neue Helden oder sind im postheroischen Zeitalter andere Strategien nötig? Laura Naumann bringt in ihrem »Hässlichen Universum« den Wunsch nach einer anderen Welt mit der real erfahrenen Wirklichkeit von 2017 in Kollision.
Fünf namenlose Figuren kristallisieren sich aus einem Text, der ohne klassische Figuration und Dialogführung arbeitet. Naumanns Figuren sind keine aggressiven Kämpfer, sie sind einfach, verletzlich, suchend. Auf der Suche nach einer Utopie. Wie ein funkelnder Stern im Universum taucht Rosa für sie auf: Eine Ikone, eine Revolutionärin, eine Möglichkeit, Dinge zu verändern. Verletzlichen Planeten gleich kreisen die fünf Figuren, die Naumanns Kosmos bevölkern, um ihre Sonne. Sie kommen sich näher, sie beginnen zu handeln und plötzlich erstrahlt die Welt: HUMANS MADE THE EARTH GLOW. – Aber dem Glanz wohnt ein Bild der Zerstörung, eine düstere Dystopie, inne.

Laura Naumanns Text ist ein rhythmischer, pulsierender Chor, aus dem sich zart die Stimmen Einzelner erheben. Ein Text über ein sehr heutiges Lebensgefühl, das Ringen um Liebe und Halt in diesem großen, und nicht immer hässlichen, Universum.
Ein Auftragswerk des Schauspiel Frankfurt.

Gefördert vom
PRESSESTIMMEN
»Die Lichtregie trägt wesentlich zur Ästhetik dieser Inszenierung von Julia Hölscher bei, und ihr ist es vornehmlich zu verdanken, dass sich immer wieder Bilder von großem Reiz ergeben, die in einem Kontrast zu den am gesellschaftlichen Zustand verzweifelnden Sprechern ohne Namen stehen.Torsten Flassig, Sarah Grunert, Katharina Linder, Luana Velis und Uwe Zerwer meistern das Unmögliche, nämlich selbst trockenen Thesen über die politischen Verhältnisse hier und heute einen emotionalen Ausdruck zu verleihen. […] Besonders eindringlich sind die Litaneien, die gelegentlich abgespult werden, die Nein-Litanei etwa, in der alles und jedes abgelehnt wird, so lange bis die junge Frau, die sie herunterleiert, sich in eine Mischung aus Rage und Erschöpfung hineingesteigert hat und die anderen sie stützen müssen«.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Oktober 2017
»Ein unheimlich zärtlicher und sehr musikalischer Abend. […] Zudem gibt es eine virtuose Sprach- und Sprechartistin zu entdecken, Sarah Grunert.«
hr2 kultur, 30. September 2017
»Die kraftvollen und vielstimmigen Texte von Laura Naumann transportieren Worte, Haltungen und Lebensgefühle, die Raum für Interpretationen quer durch die Gesellschaft lassen.«
Frankfurter Neue Presse, 2. Oktober 2017
»Die triftige Inszenierung ist dem Text, dialektisch gesprochen, ein zuträglicher Diener auf Augenhöhe.«
Offenbach Post, 2. Oktober 2017
Foto: Jessica Schäfer