Romeo und Julia

Foto: Thomas Aurin
von William Shakespeare
Schauspielhaus
Premiere 20. Januar 2018
ca. 2 Stunden 50 Minuten, eine Pause
TEAM
Kostüme: Miriam Marto
Kampfchoreografie: René Lay
BESETZUNG
Sarah Grunert (Juliet)
Fridolin Sandmeyer (Paris / Tybalt)
Stefan Graf (Escalus / Mercutio)
Nils Kreutinger (Benvolio / Amme)
Michael Schütz (Montague / Lorenz)
Oliver Rossol, Lena Reidt (Live-Video)
INHALT
Die Welt ist geteilt: Auf der einen Seite der Mauer herrschen die Capulets, auf der anderen die Montagues. Gewalt herrscht auf beiden Seiten. Jede Grenzüberschreitung, jede Begegnung fordert Verletzte und Tote. Warum verliebt sich Romeo, der Sohn des Hauses Montague, ausgerechnet in Julia, die Tochter Lady Capulets? Ist es die Lebensgefahr dieser Liebe, die beide zueinander zieht? Pater Lorenzo vollzieht die heimliche Trauung. Doch nach nur einer Nacht nimmt die Katastrophe ihren Lauf: Romeo tötet Julias Cousin Tybalt und muss fliehen. Julias manische Mutter betreibt mit Hochdruck die Heirat ihrer Tochter mit einem Nebenbuhler. Es bleibt nur Flucht. Oder Tod. Oder beides? Marius von Mayenburg erzählt Shakespeares berühmte Tragödie als Geschichte der Faszination von Liebe und Tod. Die Unerbittlichkeit der Gewalt erhält sinnliche Gestalt in der »Friedensmauer« von Stéphane Laimé. Dabei müssen sich auch die Zuschauer entscheiden: Auf welcher Seite der Mauer stehen Sie? Die Inszenierung wurde im Frühjahr 2017 am Schauspielhaus Bochum erarbeitet.
PRESSESTIMMEN
»Redlhammer (Lady Capulet) verlieh seiner Figur eine grandiose Ambivalenz, er changierte geradezu diabolisch zwischen Harmlosigkeit und Brutalität, hohem Ton und Vulgärsprache. […] Aber auch das liegt in der Konsequenz einer Regiearbeit, die den Pop-Charakter im Shakespeare-Werk bloßlegt. Sex and Drugs and Rock’n’Roll hier, die unbedingte Liebe dort. Das ist wahrlich angelegt in diesem Stück. Wer sich darauf einlässt, erlebt drei erstaunliche Stunden im Theater.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. Januar 2018
»Wie Romeo (Torsten Flassig) erst nur die Liebe liebt, bevor sie ihn beim Anblick Juliets wirklich packt und alle Rhetorik zerstiebt, sieht man nicht immer so anrührend.«
Frankfurter Neue Presse, 22. Januar 2018
»Wie Filmbildner und Theater miteinander verflochten werden in diesem Spiel für zwei Publikumshälften, das ist brillant gemacht – ohne dass sich die Inszenierung darin zu gut selber gefallen würde.«
Offenbach Post, 22. Januar 2018
»Und um es gleich vorweg zu sagen: Textübertragung und Inszenierung durch Marius von Mayenburg ergeben eine der szenisch ungewöhnlichsten und interessantesten Moderne-Einrichtungen des Shakespeare-Klassikers, die wir über 30 Jahre in der Großregion von Köln bis Rhein-Main zu sehen bekamen. Obendrein liefert das nur siebenköpfige Ensemble hinreißende Spielleistungen ab. Der knapp dreistündige Abend vergeht wie im Flug; er ist gleichermaßen durchsetzt von feinsinnigem bis saftigem Humor wie von tief berührendem Ernst. […] So findet sich denn in dieser fabelhaften modernen Inszenierung all das wieder, was dem Stück „Romeo und Julia“ vor seiner Zurichtung durch die Romantik eigen war: das Nebeneinander von hoher Tragik in Inhalt, Sprache, Ton, Spiel und der Komik menschlicher bis allzu menschlicher „Niedrigkeit“.«
Rhein-Zeitung, 22. Januar 2018
Foto: Thomas Aurin