DIE ZOFEN
von Jean Genet
Kammerspiele
Premiere 25. April 2025
ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Termine
So. 11.05.2025
18.00–19.30
anschl. Publikumsgespräch
Theatertag! Alle Plätze 12/8€
Ausverkauft
evtl. Restkarten an der Abendkasse
Fr. 23.05.2025
20.00–21.30
Einführung 19.30
Ausverkauft
evtl. Restkarten an der Abendkasse
Mi. 04.06.2025
20.00–21.30
Einführung 19.30
Vorverkauf ab 10. Mai
Sa. 21.06.2025
20.00–21.30
Vorverkauf ab 10. Mai
Do. 26.06.2025
20.00–21.30
Vorverkauf ab 10. Mai
Do. 03.07.2025
20.00–21.30
Einführung 19.30
Vorverkauf ab 10. Mai
TEAM
Regie: Rieke Süßkow
Bühne: Mirjam Stängl
Kostüme: Sabrina Bosshard
Musik: Philipp Christoph Mayer
Dramaturgie: Katja Herlemann
Licht: Frank Kraus
BESETZUNG
INHALT
Die Schwestern Claire und Solange spielen ein Spiel von Herrschaft und Knechtschaft, in dem die Grenzen von Vorstellung und Wirklichkeit verschwimmen. Sie sind die Zofen einer gnädigen Frau, der sie in sadomasochistischer Verehrung hasserfüllt ergeben sind. In Abwesenheit ihrer Herrin proben sie den Aufstand in verteilten Rollen, in sich scheinbar endlos wiederholenden, genau einstudierten Ritualen. In der Stickigkeit des vornehmen Boudoirs sind alle Objekte aus dem Besitz der gnädigen Frau heilig und dem niederen Dasein der Schwestern überlegen, die sich gegenseitig immer weiter erniedrigen. Mordlust und Todesangst würzen das Spiel. Als die gnädige Frau dann tatsächlich auftritt (ihren Gatten haben die Schwestern durch eine List der Justiz ausgeliefert), kann sie ihre Rolle kaum mehr besser spielen, als es im Spiel der Zofen schon dargeboten wurde. In der Überlagerung der Identitäten tritt die gegenseitige Abhängigkeit der drei Frauen umso deutlicher zutage – ihre Schicksale bedingen einander, und schließlich zerbricht das fragile Machtgefüge durch einen realen Tod innerhalb der Fiktion des Spiels im Spiel.
Dieses meistgespielte Stück von Jean Genet, der sich stets im Gegensatz zu den herrschenden Mächten verortete, provozierte bei seiner Uraufführung 1947 heftigen Widerstand. Die junge Regisseurin Rieke Süßkow, deren formstarke Arbeiten bereits zweimal zum Theatertreffen eingeladen waren, inszeniert das Stück des radikalen poète maudit in den Kammerspielen.
Dieses meistgespielte Stück von Jean Genet, der sich stets im Gegensatz zu den herrschenden Mächten verortete, provozierte bei seiner Uraufführung 1947 heftigen Widerstand. Die junge Regisseurin Rieke Süßkow, deren formstarke Arbeiten bereits zweimal zum Theatertreffen eingeladen waren, inszeniert das Stück des radikalen poète maudit in den Kammerspielen.
PRESSESTIMMEN
»Insofern kann man die Frankfurter Inszenierung von Jean Genets „Die Zofen“ sogar als besondere Ausnahme feiern: Sie aktualisiert nicht, sondern abstrahiert, ja: entmenschlicht ihre drei Figuren, die unter hautfarbenen Silikonmasken spielen und somit fast identisch aussehen, wie unheimliche Riesenbabys, die sich nur durch ihre Stimmen und ein bisschen im Körperbau unterscheiden. Und sie muss nichts herbeidramatisieren, das nicht ohnehin in Genets metadramatischem Stücktext steckte, […]. Visuell und akustisch grotesk, gibt die Vorführung eine Ahnung davon, wie avantgardistische Kunst in der frühen Moderne verstörte, zusätzlich ruft sie einige im Bildgedächtnis verankerte Schock-Märchenelemente auf, von F.W. Murnau bis zu David Lynch. […] Aleksandra Ćorović, Katharina Linder und Nina Wolf werden in ihren Kostümen zu grässlichen Androiden, deren automatenhafte erotische, masochistische und zerstörerische Handlungen weit mehr als Geschlechterrollen in Frage stellen.«
FAZ, 28. April 2025
»[…] Katharina Linder macht das fabelhaft. Sie schafft es, trotz dieser Maske […] so viele Facetten und Tonarten an diesem Abend in Ihre Figur zu legen. Es macht wirklich Spaß, ihr dabei zuzuschauen. […] Das ist eine tolle Bühne, das sind tolle Kostüme, toller Sound [...].«
Deutschlandfunk Fazit, 26. April 2025
»Die Accessoires, ausladende Röcke und ein hoch aufragender Kopfschmuck, der diejenige kennzeichnet, die gerade oben steht in der Hierarchie, wechseln mehrfach die Besitzerin. Das unterstreicht nicht nur die Absurdität der Handlung, sondern auch die darin steckende Gesellschaftskritik. Wer oben und wer unten steht, entscheidet nur der Zufall; die Menschen wären auf ihren Positionen austauschbar und sind doch in einer vorgegebenen Struktur gefangen. […] Die Gefühle der entmenschlichten, ihrer Individualität beraubten Figuren füreinander schwanken zwischen Zuneigung und Hass, man selbst zwischen Lachen und Anspannung.«
Frankfurter Neue Presse, 28. April 2025
»100 Minuten mit Schauwerten aber. Auf die Bühne der Kammerspiele ist diesmal ein nahtlos wirkendes lilafarbenes Objekt gebaut, ein winkeliges Wohnungsgebirge, zugleich ein Schrankmonster mit Klappen und Schubladen, in die die drei wendigen Spielerinnen jeweils eingepasst werden können. Hier scheinen sie auf den nächsten Auftritt zu warten, den sie stoisch absolvieren müssen, denn Süßkow und Bosshard zeigen keine Menschen, sondern vereinfachte Babypuppen, Rohlinge, zu deren Fertigstellung es nun nicht kommen wird.«
Frankfurter Rundschau, 28. April 2025
»Das weibliche Dreiergespann, das an diesem Abend für die Premiere von Jean Genets >Die Zofen< auf der Bühne der Frankfurter Kammerspiele steht, Aleksandra Ćorović, Katharina Linder, Nina Wolf, beeindruckt schon optisch durch einen Look abseits der Konventionen von Schönheit: Man muss immer hinsehen, diese seltsamen Körper in den fliederfarbenen Bodys mit den Augen abtasten, diese Kalkgesichter studieren – auch wenn man manchmal nichts als Abneigung verspürt. […] Die Gegenstände werden auf einer faszinierend klaustrophobischen Bühne von Mirjam Stängl voller Podeste, geheimer Schränke, quietschender Türen und Klappen und geheimer Eingänge und Fenster ausgestellt und angestrahlt wie in einem Designerladen.«
Main-Echo, 28. April 2025
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