Patentöchter

von Corinna Ponto und Julia Albrecht
Für die Bühne bearbeitet von Mirko Böttcher
Box
Premiere 25. November 2018
ca. 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause
TEAM
Kostüme: Anna Sünkel
Dramaturgie: Ursula Thinnes
INHALT
Am 30. Juli 1977 wird der Vorstandssprecher der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, in seinem Haus in Oberursel Opfer eines Terroranschlags der RAF. Unter den Terroristen der RAF ist Susanne Albrecht, die Tochter eines Freundes. Nur durch ihre persönliche Bekanntschaft mit den Pontos war es den Terroristen möglich, ihr Opfer so schutzlos zu treffen. »Patentöchter« spiegelt in Begegnungen von Corinna Ponto, Tochter des Opfers, und Julia Albrecht, Schwester der Attentäterin, eine Tat, die sich in das kollektive deutsche Gedächtnis eingeschrieben hat. Es geht um Schuld und Täterschaft, wobei der Text die Perspektive der Opfer ins Zentrum rückt und nach der Möglichkeit von Versöhnung fragt.
PRESSESTIMMEN
»Regisseurin Regina Wenig inszeniert »Patentöchter« […] als Parcours: Das Laufen, Rennen, Kriechen, Schreien ihrer beiden Protagonistinnen rings um die Tafel herum, an der das Publikum sitzt, die Rollenwechsel und Einspielungen verleihen auch dem Text Bewegung […]. Es lohnt sich. Es steckt extrem viel in diesem dichten Zwiegespräch, das gerade in Frankfurt noch einmal eine ganz eigene Bedeutung erhält.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. November 2018
»Die Zuschauer sind unmittelbar hineingenommen in den sich entspannenden Dialog zwischen Corinna Ponto (Katharina Kurschat) und Julia Albrecht (Julia Staufer). Eine Begegnung, Annäherung, Aussprache – 35 Jahre nach dem Mord, so der Kunstgriff von Regisseurin Regina Wenig.«
Frankfurter Rundschau, 27. November 2018
»Die Inszenierung ist außerordentlich formstreng. Nur die beiden großartigen Schauspielerinnen und nicht viel mehr. Mit expressivem Furor reißen sie nach und nach die Tischdecken von der Tafel, in einer ausgeklügelten Dramaturgie nehmen sie Positionen im Raum ein. […] Dieses dokumentarische Theater ist materialreich und fügt sich dennoch zu einer stringenten Erzählung. Alles kommt glasklar daher, mit einer unprätentiösen Dringlichkeit, nicht ein Moment des Leerlaufs.«
Offenbach-Post, 27. November 2018
»Das Grauen, das Entsetzen, das Leid und der Schmerz, den das Verbrechen bei diesen beiden Menschen angerichtet hat: Das Publikum kann das alles spüren. […] Regisseurin Regina Wenig hat aus dem Stoff […] ein eindringliches Kammerspiel gemacht, das sich ganz auf diese beiden Opfer konzentriert und ihren mit der Tat verbundenen Emotionen nachspürt.«
Main-Echo, 3. Dezember 2018