Heidi in Frankfurt – Ein Integrations­theater

Foto: Felix Grünschloß
Inklusives Jugendperformanceprojekt
ab 14 Jahren
Kammerspiele
Premiere 11. Oktober 2019
ca. 1 Stunde 20 Minuten, keine Pause
TEAM
Konzept und Regie: Martina Droste
Bühne und Kostüm: Michaela Kratzer
Konzeptberatung und Dramaturgie: Saba-Nur Cheema
Musik: Ole Schmidt
Mit: Sven Beck, Luka Buchele, Tara El Zaher, Schlomo Ettling, Carlotta Gemünd, Tina Herchenröther, Can Hormann, Milad Nazari, Annika Neebe, Rezvan Rezai, Sofia Troplini, Rhoda Zündorf
INHALT
Wir sind divers, multikulturell, inklusiv, performativ und radikal integrativ. Wir träumen heute die Heimat von morgen. Wir sind die neuen Deutschen und leben den German Dream. Wir machen Theater um die Integration, Theater mit Integration, Theater durch Integration, Theater in der Integration, Theater gegen Integration. Jugendliche mit unterschiedlichen Weltanschauungen, Zugehörigkeitsgefühlen und Orientierungen positionieren sich zu ihren Beteiligungsmöglichkeiten an gesellschaftlichen Entwicklungen. Was ist begehrenswert, was empörenswert? Heimat ist dabei immer besetzt als Sehnsuchtsraum, Sicherheitsraum, Angstraum, Kindheitsraum, Alptraum oder ideologischer Raum. Wo hört Heimat auf und wo fängt Nationalismus an? Was ist Identität und was identitär?

Das Jugendperformanceprojekt entsteht in Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank.
PRESSESTIMMEN
»»Heidi in Frankfurt« ist vor allem ein Selbstbehauptungstheater. Nicht viel mehr als schwarze Seile kommen im weißen Raum als Requisiten zum Einsatz, sie fesseln, schnüren ein, deuten einmal einen Galgen an – aber man kann sich auch von ihnen befreien und den eigenen Weg gehen. Oder den eigenen Weg tanzen, denn auch die Choreografin Aleksandra Maria Sćibor und der Musiker Ole Schmidt haben mit den Jugendlichen gearbeitet. Die nun mit beeindruckender Präzision auftreten und sagen, was sie zu sagen haben.«
Frankfurter Rundschau, 14. Oktober 2019
»Droste und ihre Jugendlichen legen nahe, dass wir in Sachen Integration und menschlichem Miteinander wohl manchmal unser inneres Fräulein Rottenmeier vergessen. […] Doch Droste geht noch weiter, bleibt nicht bei den Zugezogenen oder denen stehen, die aufgrund ihrer Behinderung Ausgrenzungserfahrungen machen. Sie weitet den Blickwinkel auch auf Frauen und das bei ihnen so oft vorkommende Gefühl des sich-Anpassen- uns Nett-sein-Müssens aus. Dabei führen [die] Jugendlichen vor, wie Integration und Miteinander auch aussehen könnten: Nämlich, dass sich jeder seinen Stärken und Schwächen entsprechend einbringen kann, ohne Forderungen zu entsprechen, dabei etwas zu leisten, was man nicht leisten kann.«
Frankfurter Neue Presse, 14. Oktober 2019
»Ein berührender, mutiger Abend, der nicht zuletzt demonstriert, wie zusammen gehandelt werden könnte. Für einen echten Austausch, für Begegnungen auf Augenhöhe genügt dafür ein leerer Raum, in dem sich Individuen in ihrer diversen Einzigartigkeit so zeigen können wie sie sind und dabei gehört werden.«
faustkultur.de, 15. November 2019
Foto: Felix Grünschloß