Brand

Foto: Birgit Hupfeld
von Henrik Ibsen
Deutsch von Hinrich Schmidt-Henkel
Eine Neuübersetzung gefördert von dem Gastland der Buchmesse 2019 Norwegen
Schauspielhaus
Premiere 12. Oktober 2019
ca. 3 Stunden, eine Pause
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass bei der Vorstellung »Brand« starker Bühnennebel zum Einsatz kommt. Dieser ist nicht gesundheitsgefährdend.
TEAM
Bühne: Olaf Altmann
Kostüme: Ellen Hofmann
Dramaturgie: Marion Tiedtke
BESETZUNG
Heiko Raulin (Brand)
Heidi Ecks (Seine Mutter / Eine Frau)
Jana Schulz (Agnes / Eine Gestalt)
Nils Kreutinger (Einar / Ein Mann)
Isaak Dentler (Der Landrat)
Michael Schütz (Bauer / Der Arzt / Der Küster)
Wolfgang Vogler (Sohn / Ein Mann / Der Lehrer)
Uwe Zerwer (Ein Mann / Der Probst)
INHALT
Was kann die Welt noch retten? Ibsens Held prangert den Egoismus der Menschen einerseits und die Doppelmoral von Kirche und Politik andererseits an: Brand will die Menschen zum richtigen Leben führen. Er hält der Gesellschaft immer wieder den eigenen Spiegel vor und kämpft kompromisslos für ein besseres Morgen. Doch durch seine Überzeugungen verstrickt er sich selber mehr und mehr in persönliche Konflikte. Als er schließlich Frau und Kind verliert, lässt er trotz aller Verzweiflung von seinen moralischen Maßstäben nicht ab und verfällt in Fanatismus und Wahnsinn. Ibsen führt uns den modernen Menschen vor, der, allein durch seinen eigenen Willen geleitet, »alles oder nichts« fordert. In Zusammenarbeit mit dem Gastland Norwegen der diesjährigen Buchmesse zeigen wir dieses selten gespielte Stück, das dem Dichter 1866 den Durchbruch als freier Autor sicherte.

Die Neuübersetzung wurde gefördert von NORLA, Norwegian Literature Abroad.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass bei der Vorstellung »Brand« starker Bühnennebel zum Einsatz kommt. Dieser ist nicht gesundheitsgefährdend.

PRESSESTIMMEN
»Regisseur Roger Vontobel […] macht zusammen mit dem Bühnenbildner Olaf Altmann und dem Lichtdesigner Johan Delaere imposantes Überwältigungstheater in einer monumentalen Leere, die in ihrer Wucht ausgezeichnet zum Text passt. […] Raulin spielt Brand mit eiskalter Glut, seziert die Sprache, ist ganz selten weich. […] Und wie Jana Schulz um das letzte Häubchen ringt, an dem noch der Geruch des Kindes haftet, das rührt einen zu Tränen.«
Süddeutsche Zeitung, 18. Oktober 2019
»Regisseur Vontobel gelingt dramatische Wucht.«
Darmstädter Echo, 16. Oktober 2019
»Regisseur Roger Vontobel gelingt es nun, den düsteren Zauber dieser nordischen Saga auf die weitläufige Bühne des Schauspielhauses zu bannen. Die Premiere […] wurde vom Publikum einhellig bejubelt. […] Vontobel [hat] ein untrügliches Gespür für den richtigen Rhythmus, den passenden Takt eines Stückes […]«
Frankfurter Neue Presse, 14. Oktober 2019
»Die beiden konträren Frauenfiguren an Brands Seite sind die schauspielerischen Höhepunkte der Frankfurter Inszenierung: Jana Schulz als lammfromme Seele Agnes, die aus Liebe zum irrlichternden Brand ihr Verderben in Kauf nimmt. Und Katharina Bach, die in einer hinreißenden Mischung aus heidnisch-verspieltem Troll und Nina Hagen das irre Mädchen Gerd verkörpert.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. Oktober 2019
»Die monumentalen Raumentwürfe des großen Bühnenarchitekten Olaf Altmann sind in ihrer schlichten Monumentalität prägend für einen Theaterabend. Mit der cinemascopebreiten Bühne des Frankfurter Schauspiels geht Altmann derart um, dass sich gerade zu Beginn fast der Eindruck von 3-D-Kino einstellt, in einem mystisch suggestiven Zusammenspiel von Raum, Licht und wallendem Nebel. […] Den Landrat […] gibt Isaak Dentler als fulminante Karikatur eines agil-lebensgeschäftigen und wendigen Machtpolitikers, mit einer konturenscharf pointierten Originalität. Michael Schütz und Uwe Zerwer als Männer aus dem Volk wie auch Amtsautoritäten warten mit nachdrücklichen Auftritten von knorriger Bodenständigkeit auf.«
Offenbach Post, 14. Oktober 2019
»Großes Theater mit einem phantastischen Bühnenbild (Olaf Altmann) und bisweilen martialischer Musik (Keith O´Brian) für zwei großartige Frauen (Schulz, Bach), ein überzeugendes Ensemble und einen hoch konzentriert agierenden Protagonisten, …«
Strandgut, 11/2019
»Die traumwandlerisch auftretende Schauspielerin Jana Schulz […] leiht Agnes ihre den Seelengrund erkundende Stimme und ihren wie auf der Bühne verankert scheinenden Körper und zieht damit alle Aufmerksamkeit auf sich. […] Auch dem merkwürdigen Mädchen Gerd schenkt der Abend mehr Aufmerksamkeit; die Schauspielerin und Sängerin Katharina Bach gibt sie als koboldhaftes Fabelwesen, als schwarzen Vogel, der mit Nina-Hagen-Stimme Lieder faucht und dunkle Fingernagel-auf-Tafel-Schreie krächzt, die in Brands Kopf widerhallen wie Donnerschläge.«
nachtkritik.de, 12. Oktober 2019
Foto: Birgit Hupfeld