Im Herzen tickt eine Bombe

Foto: Robert Schittko
von Wajdi Mouawad
Aus dem Französischen von Uli Menke
Klassenzimmerstück ab 14 Jahren
Box
Premiere 16. Juli 2022

Termine

https://www.schauspielfrankfurt.de Schauspiel Frankfurt Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main
Mo. 29.04.2024
20.00–21.00
Eine Materialmappe zur Inszenierung steht zur Verfügung. Anfragen über theaterpaedagogik@schauspielfrankfurt.de.
TEAM
Bühne: Olga Gromova
Kostüme: Anna Sünkel
Musik: Alex Matwijuck, Max Mahlert
Dramaturgie: Katja Herlemann
INHALT
Ein junger Mann macht sich in einer Schneesturmnacht auf den Weg ins Krankenhaus, wo seine Mutter im Sterben liegt. Er fährt durch eine namenlose Stadt, in seine DNA hat sich ein namenloser Krieg eingeschrieben. Wahab ist 19 Jahre alt und diese Nacht, in der das Erzählen einsetzt, wird sein Leben fortan in ein Früher und Danach gliedern. Auf dem Weg wird Wahab von schmerzvollen Erinnerungen eingeholt – an den Krieg seiner Kindheit, die Krankheit der Mutter, das Schweigen der Familie. Und es scheint eine Figur auf, die zu einem schemenhaften Ort der Hoffnung gehört, wo seine Kinderangst und seine Suche nach Identität auf Verständnis treffen.
Der preisgekrönte libanesisch-kanadische Autor Wajdi Mouawad hat mit »Im Herzen tickt eine Bombe« einen sehr persönlichen Text geschrieben, der von Trauma-Bewältigung ebenso erzählt wie vom Erwachsenwerden.
Das Studiojahr Schauspiel wird ermöglicht durch die Aventis Foundation und die Crespo Foundation.
PRESSESTIMMEN
»Man wisse nie, wie und wann eine Geschichte beginnt, erklärt Wahab am Anfang. Diese, die nach einer Stunde zu Ende ist, hinterlässt tiefe Spuren.«
Frankfurter Neue Presse, 26. Juli 2022
»Nicht zuletzt geht es um das Erwachsenwerden, um Bewältigung mittels der Kunst, der Malerei, um einen Aufbruch ins Leben. […] Generell alles andere als unheikel die gespielte emotionale Unmittelbarkeit auf dem Theater. Die sehr genau gearbeitete Inszenierung lässt sich darauf ein – aber sie weiß das offenkundig, sie sucht ihre Wege, damit umzugehen. Und, das ist ihr hoch anzurechnen, sie macht die Unmittelbarkeit nicht zur inszenatorischen Sensation mit eingebautem Betroffenheitseffekt.«
Frankfurter Rundschau, 17. Juli 2022
»Wie soll man erzählen? Wie beginnen, wenn man noch mittendrin steckt in einer Geschichte? Auch mit solchen Brechungen arbeitet der Text und zwingt sowohl den Erzähler als auch das Publikum immer wieder zum Nachdenken – bringt ihn zurück ins hier und heute. […] Abdul Aziz Al Khayat überzeugt in der Rolle von Wahab, der sich seinen inneren Dämonen stellen muss, ehe er befreit von diesen, hinaus ins Leben treten kann, in sein eigenes und dann selbstbestimmtes Leben.«
faust-kultur.de, August 2022
Foto: Robert Schittko