Bookpink

Foto: Robert Schittko
von Caren Jeß
Box
ca. 1 Stunde, keine Pause
TEAM
Bühne: Vincent Krafft
Kostüme: Lucia Bushart
Sound: Oliver Blohmer
Musikalische Einstudierung: Christina Lutz
Dramaturgie: Mia Germer
INHALT
Vögel: Sie tanzen, sie streiten und träumen von Barockarien. »Bookpink« – Plattdeutsch für Buchfink – von Caren Jeß besteht aus mehreren gefiederten Miniaturstücken. Der Dreckspfau (er/ihm) schreibt seine Memoiren, die Taube (sie/ihr) fühlt sich auf dem Campingplatz eingesperrt und die Sumpfmeise (er/ ihm) hinterfragt, was es bedeutet, ein Mann zu sein. 13 Vögel, denen die Freiheit eigentlich in den Federn steckt, die aber alle in sich selbst oder durch äußere Umstände gefangen sind – ob durch Gendernormen, den vermeintlich falschen Geburtsort oder einen Glaskasten. In der Box schlüpft der Versuch eines Neuanfangs. »Ich liebe den weiten Horizont. Und ich möchte ihn noch erweitern.«
PRESSESTIMMEN
»Ihnen in der Box im Schauspiel Frankfurt dabei zuzusehen ist […] eine Freude und wird zur Studie über Zwischenmenschliches: Tanja Merlin Graf und Lotte Schubert spielen die Krähen und die anderen Vögel, die in den sechs voneinander unabhängigen Mini-Dramen des Stücks „Bookpink“ (plattdeutsch Buchfink) von Caren Jeß vorkommen. […] Dass das Ganze […] klappt und dass man diesen beiden Darstellerinnen den Abend lang folgen mag, liegt an ihrem mitreißenden Spiel und der Freiheit, die ihnen Regisseur Leon Bornemann lässt […]«
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Mai 2022
»Von diversen Vögeln, ihrem Wesen und ihren Problemen erzählt in "Mini-Dramen" die Schriftstellerin Caren Jeß, erzählt so melancholisch wie lustig und nur manchmal ein wenig wortverliebt von den Sorgen der weißen Taube, dem kleinen Wichtigtuer von Spatz, den Ausbruchswünschen von Jim und Jenny Flamingo […] auch von der Sumpfmeise Veronico, die "für ein neues Meisenbild eintreten" möchte und sich darum die Beine nicht mehr rasiert. […] Von Vincent
Krafft ist die malerisch vermüllte Bühne. […] Tanja Merlin Graf und Lotte Schubert sind hochmuntere Vögel, schmeißen als Jim und Jenny Flamingo die Beine, sammeln als Narzisse Müll ein, behalten als, vermutlich, Straßenpflaster "die Tagesform" im Blick. "Die Tagesform"? Caren Jeß schert sich nicht unbedingt darum, ob das Publikum das gleich versteht. Es versteht trotz sich manche poetische, auch manche absurde Freiheit nehmender Texte immer noch schnell genug, dass sich hier menschliches Verhalten gleichsam in Vogelaugen (und Narzissenblüten) spiegelt. […] Ein Schelm, wer das nicht auf
menschliche Verhältnisse überträgt und seinen Spaß daran hat.«
Frankfurter Rundschau, 12. Mai 2022
Foto: Robert Schittko
Ich liebe den weiten Horizont. Und ich möchte ihn noch erweitern.