Traumnovelle
nach Arthur Schnitzler
Schauspielhaus
Premiere 04. März 2023
ca. 2 Stunden 10 Minuten, keine Pause
Termine
Fr. 31.03.2023
19.30–21.40
Sa. 01.04.2023
19.30–21.40
So. 16.04.2023
16.00–18.10
Mi. 19.04.2023
19.30–21.40
Do. 20.04.2023
19.30–21.40
Wir weisen Sie darauf hin, dass bei der Aufführung einige Schüsse fallen.
TEAM
Regie und Bühne: Sebastian Hartmann
Kostüme: Adriana Braga Peretzki
Dramaturgie: Katrin Spira
Lichtdesign: Lothar Baumgarte
BESETZUNG
Caroline Dietrich, Heidi Ecks, Christian Kuchenbuch, Manja Kuhl, Sebastian Kuschmann, Annie Nowak, Christoph Pütthoff, Matthias Redlhammer, Holger Stockhaus
INHALT
»Kein Traum ist völlig Traum«, räumt der Wiener Arzt Fridolin seiner Frau Albertine gegenüber ein. Hinter dem Paar liegt einerseits das eheliche Versprechen, sich treu zu sein – und andererseits eineinhalb Tage und Nächte voller realer und surrealer, in jedem Falle aber: rauschhafter Abenteuer. Fridolin hat in einem Schloss an einer Festgesellschaft teilgenommen und wurde auf unangenehme Weise enttarnt. Seine Frau Albertine legt ihre »Tarnung« als treue Ehefrau ab und berichtet ihrem Mann von sexuellen Begierden mit anderen Männern.
Arthur Schnitzler, selbst promovierter Arzt, ist einer der prominentesten Vertreter der Wiener Moderne. »Traumnovelle« erschien 1926 und schafft es bis heute, anhand einer scheinbar »kleinen Begebenheit« menschliche Triebe und Abgründe auf den Plan zu rufen. Der Text richtet den Blick ins Unbewusste und bricht mit der Verquickung von Traum und Wirklichkeit die persönlichen Sicherheiten auf. »Ich ahne, dass die Wirklichkeit einer Nacht, ja dass nicht einmal die eines ganzen Menschenlebens auch seine innerste Wahrheit bedeutet«, sagt Fridolin. Es bleibt die Verunsicherung, die das Menschliche ausmacht. Sigmund Freud schrieb 1922 an Schnitzler: »So habe ich den Eindruck gewonnen, dass Sie durch Intuition – eigentlich aber infolge feiner Selbstwahrnehmung – alles das wissen, was ich in mühseliger Arbeit an anderen Menschen aufgedeckt habe.«
Arthur Schnitzler, selbst promovierter Arzt, ist einer der prominentesten Vertreter der Wiener Moderne. »Traumnovelle« erschien 1926 und schafft es bis heute, anhand einer scheinbar »kleinen Begebenheit« menschliche Triebe und Abgründe auf den Plan zu rufen. Der Text richtet den Blick ins Unbewusste und bricht mit der Verquickung von Traum und Wirklichkeit die persönlichen Sicherheiten auf. »Ich ahne, dass die Wirklichkeit einer Nacht, ja dass nicht einmal die eines ganzen Menschenlebens auch seine innerste Wahrheit bedeutet«, sagt Fridolin. Es bleibt die Verunsicherung, die das Menschliche ausmacht. Sigmund Freud schrieb 1922 an Schnitzler: »So habe ich den Eindruck gewonnen, dass Sie durch Intuition – eigentlich aber infolge feiner Selbstwahrnehmung – alles das wissen, was ich in mühseliger Arbeit an anderen Menschen aufgedeckt habe.«
PRESSESTIMMEN
»Sebastian Hartmanns Regie arbeitet Fridolins Panik in einer grandiosen Schlussszene mit Holger Stockhaus akzentuiert heraus. Schon in der Novelle aber sind Halluzination und Realität kaum zu unterscheiden. Die Dramatisierung steigert die Verwirrung noch, indem sie den Figuren keine individuelle Kontur mehr zugesteht, sondern sie abwechselnd vom neunköpfigen Ensemble (aus dem Heidi Ecks und Christoph Pütthoff hervorstechen) verkörpern lässt.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. März 2023
»Adriana Braga Peretzki stattet das Ensemble mit ExtraGlamour aus, Lothar Baumgarte schockt mit krassen Lichtwechseln. Gemeinsam dienen sie der Traumdramaturgie, die Sebastian Hartmann über seinen Abend legt und die alles möglich macht: einen Vortrag von Holger Stockhaus über Quantenteleportation und geräuschvolle Knutschszenen an der Rampe; ausführlichen chinesischen Gesang und dass jemand auf die Bühne kommt und sämtliche Mitwirkenden erschießt.«
nachtkritik.de, 5.März 2023
»Es gibt große Momente, es gibt ein sehr imposantes Bühnenbild im riesigen Raum der großen Bühne im Schauspiel und sehr gute Schauspieler.«
hr2 Frühkritik, 6. März 2023
»In Frankfurt tragen die Männer Frack und Zylinder, die Frauen erscheinen als glitzernde Fabelwesen. Kostümbildnerin Adriana Braga Peretzki hat sie richtig Schale geworfen. Die Schauspielerin Heidi Ecks etwa sieht aus wie ein zarter Schmetterling. […] Fixstern ist Annie Nowak, die sich mutig in die Szenen schmeißt, in Sekundenschnelle von Horror auf Liebreiz schaltet, weite Passagen des Schnitzler Textes in atemlosem Schnellsprech abspult und dabei lustige, selbstgewisse und überspannte Akzente setzt. Die nervige Dringlichkeit der Inszenierung mit ihren abrupten Ton- und Stimmungswechseln verkörpert sie perfekt. […] Dazwischen aber funkeln irrsinnig tolle Theatermomente: Einer erklärt Einsteins Teilchentheorie der spukhaften Fernwirkung wie einen Witz, Christoph Pütthoff fällt sagenhaft und immer wieder aus der Rolle, Caroline Dietrich triumphiert eiskalt als Femme fatale, und ja, schon wieder, Annie Nowak tanzt hinreißend Charleston oder was sie dafür hält.«
taz, 7. März 2023
AUDIO-EINFÜHRUNG
Regisseur Sebastian Hartmann im Interview
Publikumsreaktionen nach der Premiere
»Ach, wenn ihr wüsstet.«