Traumnovelle
nach Arthur Schnitzler
                    Schauspielhaus
        Premiere 04. März 2023
        ca. 2 Stunden 10 Minuten, keine Pause
                    Wir weisen Sie darauf hin, dass bei der Aufführung einige Schüsse fallen.
Eine Materialmappe zur Inszenierung steht zur Verfügung. Anfragen über theaterpaedagogik@schauspielfrankfurt.de.
    
                        Eine Materialmappe zur Inszenierung steht zur Verfügung. Anfragen über theaterpaedagogik@schauspielfrankfurt.de.
TEAM
            Regie und Bühne: Sebastian Hartmann
                                Kostüme: Adriana Braga Peretzki
                                Dramaturgie: Katrin Spira
                                Lichtdesign: Lothar Baumgarte
                            INHALT
	»Kein Traum ist völlig Traum«, räumt der Wiener Arzt Fridolin seiner Frau Albertine gegenüber ein. Hinter dem Paar liegt einerseits das eheliche Versprechen, sich treu zu sein – und andererseits eineinhalb Tage und Nächte voller realer und surrealer, in jedem Falle aber: rauschhafter Abenteuer. Fridolin hat in einem Schloss an einer Festgesellschaft teilgenommen und wurde auf unangenehme Weise enttarnt. Seine Frau Albertine legt ihre »Tarnung« als treue Ehefrau ab und berichtet ihrem Mann von sexuellen Begierden mit anderen Männern. 
Arthur Schnitzler, selbst promovierter Arzt, ist einer der prominentesten Vertreter der Wiener Moderne. »Traumnovelle« erschien 1926 und schafft es bis heute, anhand einer scheinbar »kleinen Begebenheit« menschliche Triebe und Abgründe auf den Plan zu rufen. Der Text richtet den Blick ins Unbewusste und bricht mit der Verquickung von Traum und Wirklichkeit die persönlichen Sicherheiten auf. »Ich ahne, dass die Wirklichkeit einer Nacht, ja dass nicht einmal die eines ganzen Menschenlebens auch seine innerste Wahrheit bedeutet«, sagt Fridolin. Es bleibt die Verunsicherung, die das Menschliche ausmacht. Sigmund Freud schrieb 1922 an Schnitzler: »So habe ich den Eindruck gewonnen, dass Sie durch Intuition – eigentlich aber infolge feiner Selbstwahrnehmung – alles das wissen, was ich in mühseliger Arbeit an anderen Menschen aufgedeckt habe.«
    
	Arthur Schnitzler, selbst promovierter Arzt, ist einer der prominentesten Vertreter der Wiener Moderne. »Traumnovelle« erschien 1926 und schafft es bis heute, anhand einer scheinbar »kleinen Begebenheit« menschliche Triebe und Abgründe auf den Plan zu rufen. Der Text richtet den Blick ins Unbewusste und bricht mit der Verquickung von Traum und Wirklichkeit die persönlichen Sicherheiten auf. »Ich ahne, dass die Wirklichkeit einer Nacht, ja dass nicht einmal die eines ganzen Menschenlebens auch seine innerste Wahrheit bedeutet«, sagt Fridolin. Es bleibt die Verunsicherung, die das Menschliche ausmacht. Sigmund Freud schrieb 1922 an Schnitzler: »So habe ich den Eindruck gewonnen, dass Sie durch Intuition – eigentlich aber infolge feiner Selbstwahrnehmung – alles das wissen, was ich in mühseliger Arbeit an anderen Menschen aufgedeckt habe.«
PRESSESTIMMEN
        »Sebastian Hartmanns Regie arbeitet Fridolins Panik in  einer grandiosen Schlussszene mit Holger Stockhaus akzentuiert heraus. Schon in  der Novelle aber sind Halluzination und Realität kaum zu unterscheiden. Die  Dramatisierung steigert die Verwirrung noch, indem sie den Figuren keine  individuelle Kontur mehr zugesteht, sondern sie abwechselnd vom neunköpfigen  Ensemble (aus dem Heidi Ecks und Christoph Pütthoff hervorstechen) verkörpern  lässt.«
                                        Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. März 2023
                                        
                    »Adriana Braga Peretzki stattet das Ensemble mit  ExtraGlamour aus, Lothar Baumgarte schockt mit krassen Lichtwechseln. Gemeinsam  dienen sie der Traumdramaturgie, die Sebastian Hartmann über seinen Abend legt  und die alles möglich macht: einen Vortrag von Holger Stockhaus über  Quantenteleportation und geräuschvolle Knutschszenen an der Rampe;  ausführlichen chinesischen Gesang und dass jemand auf die Bühne kommt und  sämtliche Mitwirkenden erschießt.«
                                        nachtkritik.de, 5.März 2023
                                        
                    »Es gibt große Momente, es gibt ein sehr imposantes Bühnenbild im  riesigen Raum der großen Bühne im Schauspiel und sehr gute Schauspieler.«
                                        hr2 Frühkritik, 6. März 2023
                                        
                    »In Frankfurt tragen die Männer Frack und Zylinder, die  Frauen erscheinen als glitzernde Fabelwesen. Kostümbildnerin Adriana Braga  Peretzki hat sie richtig Schale geworfen. Die Schauspielerin Heidi Ecks etwa  sieht aus wie ein zarter Schmetterling. […] Fixstern ist Annie Nowak, die sich  mutig in die Szenen schmeißt, in Sekundenschnelle von Horror auf Liebreiz  schaltet, weite Passagen des Schnitzler Textes in atemlosem Schnellsprech  abspult und dabei lustige, selbstgewisse und überspannte Akzente setzt. Die nervige  Dringlichkeit der Inszenierung mit ihren abrupten Ton- und Stimmungswechseln  verkörpert sie perfekt. […] Dazwischen aber funkeln irrsinnig tolle  Theatermomente: Einer erklärt Einsteins Teilchentheorie der spukhaften  Fernwirkung wie einen Witz, Christoph Pütthoff fällt sagenhaft und immer wieder  aus der Rolle, Caroline Dietrich triumphiert eiskalt als Femme fatale, und ja,  schon wieder, Annie Nowak tanzt hinreißend Charleston oder was sie dafür hält.«
                                        taz, 7. März 2023
                                        
                    »Bekanntlich kennt das Unbewusste keine Zeit, aber die  Inszenierung hat dann doch ein Ende, die Realität holt uns wieder ein nach  einer erlebnisreichen Reise in die Welt des (Alb-)traums, die in der  Zuschauerin vielfältige Bilder und Assoziationen von Massakern und Horrorfilm  ebenso wie poetische Eindrücke (das von Nowak wunderbar vorgetragene  thailändische Lied) hinterlässt und reichlich Stoff zum Nachdenken mitgibt –  was will man vom Theater mehr?«
                                        Strandgut, April 2023
                                        
                    »Wohl deshalb lässt Hartmann sich gelegentlich zu allgemein kulturkritischen  Sätzen verleiten: «Wir müssen wieder dahin zurück, wo wir als Gesellschaft  falsch abgebogen sind – zu den einfachen Dingen», heißt es einmal so wahr wie  falsch und banal, worauf Annie Nowak, die eine unglaubliche Vielseitigkeit als  Performerin an den Tag legt, ein langes Lied auf (Fake?-) Chinesisch singt. […] Er verschiebt nämlich das schon in  der «Traumnovelle» brüchig werdende großbürgerliche Geschlechterverhältnis noch  stärker zugunsten Albertines: Während Fridolin Frauen oft aus der Perspektive  des Nervenarztes beurteilt («natürlich ist auch Hysterie dabei»), agieren Hartmanns  Männer ihrerseits eine ganze Symptompalette aus, allen voran Christoph Pütthoff  und Holger Stockhaus.«
                                        Theater heute, Mai 2023
                                        
                    AUDIO-EINFÜHRUNG
Regisseur Sebastian Hartmann im Interview
Publikumsreaktionen nach der Premiere
»Ach, wenn ihr wüsstet.«