Peter Schröder liest »Effi Briest«

Zum 200. Geburtstag von Theodor Fontane
Kammerspiele
10. Januar 2020
INHALT
War Effi wirklich erst 17 Jahre alt, als sie im Garten des Briestschen Herrenhauses von der Schaukel geholt und an einen Landrat verheiratet wurde? Unser sittliches Empfinden stört sich doch gewaltig an dieser Konstellation: Man weiß ja, wie es ausging. Die junge Ehefrau erstickte in der Aussichtslosigkeit des pommerschen Hauses, fing aus verzweifeltem Übermut eine kleine Affäre an, am Ende ist der Liebhaber tot und Effi vor Kummer auch. Wenn man heute Effi Briest liest, erkennt man die Motive des Missbrauchs und ist alarmiert. Die selbstverständliche Kuppelei, das Gehen über Leichen für Macht und Status, kann nichts Gutes verheißen. Anlässlich des 200. Geburtstages von Theodor Fontane nähert sich Ensemblemitglied Peter Schröder dem zwiespältig interpretierbaren Text dieses weltberühmten Romans.