Stimmen einer Stadt
    Das Leben ist eine Kunst/
Die Gräten
    von Martin Mosebach, Lars Brandt
                    Kammerspiele
        Uraufführungen 13. September 2020
        ca. 2 Stunden, 10 Minuten, eine Pause
                    Zur übergeordneten Reihe:
    
                        TEAM
            Regie: Anselm Weber
                                Bühne und Video: Philip Bußmann
                                Kostüme: Mareike Wehrmann
                                Musik: Thomas Osterhoff
                                Dramaturgie: Lukas Schmelmer
                            BESETZUNG
            Anke Sevenich (Das Leben ist eine Kunst)
                                Bijan Zamani (Die Gräten)
                            INHALT
	Für unsere Stimmen einer Stadt-Reihe treffen Autoren:innen Menschen aus Frankfurt und nehmen aus diesen Begegnungen eine poetische Überschreibung vor: ein Monodrama. Jede Biografie wird also zu einem Solo für eine:n Schauspieler:in unseres Ensembles. 
Der Büchner-Preisträger Martin Mosebach schreibt über eine alternde Künstlerin und ihre schwierigen Beziehungen, die ihr Leben formten. Im Fokus steht hierbei die Beziehung zu ihrem ehemaligen Lebenspartner. In »Das Leben ist eine Kunst« diagnostiziert die Protagonist Erna Klobig in Bezug auf den Vater ihrer Tochter: »Reinhold, die sanfte Pflanze, hatte in Wahrheit die zerstörerische Energie eines von Selbsthass erfüllten Melancholikers.«
Allerdings ist in Martin Mosebachs Monolog Reinhold nicht die einzige Figur, die Züge der Melancholie in sich trägt. Gleiches gilt auch für die Protagonistin Erna Klobig selbst. Erna Klobigs gesamtes Streben und die Trauer, die sie in sich trägt, drehen sich um eine Lücke – ein Fehlen, das sie verspürt und mit dem sie sich, in niemals abzuschließender Erinnerungsarbeit begriffen, auseinandersetzt.
Lars Brandt spürt in Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche dem Alltag eines Frankfurter Politikers nach. Das Besondere hierbei: Die Figur in »Die Gräten« ist nicht das Porträt eines einzelnen Politikers, es handelt sich vielmehr um die poetische Überschreibung eines Bündels von Wahrnehmungen. Ausgehend von seinen Recherchen hat der Autor einen Charakter geschaffen. Diesem steht die Gefahr der Selbstentfremdung klar vor Augen. Er spürt, ein gesellschaftlicher Aufbruch wäre nötig, aber die Rolle seiner Partei dabei ist unklar. Verstärkt wird diese Verunsicherung durch die Wahrnehmung einer allgemeinen Politikverdrossenheit.
    
Der Büchner-Preisträger Martin Mosebach schreibt über eine alternde Künstlerin und ihre schwierigen Beziehungen, die ihr Leben formten. Im Fokus steht hierbei die Beziehung zu ihrem ehemaligen Lebenspartner. In »Das Leben ist eine Kunst« diagnostiziert die Protagonist Erna Klobig in Bezug auf den Vater ihrer Tochter: »Reinhold, die sanfte Pflanze, hatte in Wahrheit die zerstörerische Energie eines von Selbsthass erfüllten Melancholikers.«
Allerdings ist in Martin Mosebachs Monolog Reinhold nicht die einzige Figur, die Züge der Melancholie in sich trägt. Gleiches gilt auch für die Protagonistin Erna Klobig selbst. Erna Klobigs gesamtes Streben und die Trauer, die sie in sich trägt, drehen sich um eine Lücke – ein Fehlen, das sie verspürt und mit dem sie sich, in niemals abzuschließender Erinnerungsarbeit begriffen, auseinandersetzt.
Lars Brandt spürt in Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche dem Alltag eines Frankfurter Politikers nach. Das Besondere hierbei: Die Figur in »Die Gräten« ist nicht das Porträt eines einzelnen Politikers, es handelt sich vielmehr um die poetische Überschreibung eines Bündels von Wahrnehmungen. Ausgehend von seinen Recherchen hat der Autor einen Charakter geschaffen. Diesem steht die Gefahr der Selbstentfremdung klar vor Augen. Er spürt, ein gesellschaftlicher Aufbruch wäre nötig, aber die Rolle seiner Partei dabei ist unklar. Verstärkt wird diese Verunsicherung durch die Wahrnehmung einer allgemeinen Politikverdrossenheit.
In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Frankfurt.
    
Ermöglicht durch den Hauptförderer
    
sowie
    
PRESSESTIMMEN
        »Ausschließlich von diesen 1,20 x 2 Metern aus spricht die von Anke Sevenich anregend facettenreich gestaltete Erna ihr fiktives gegenüber an, das Publikum bleibt stets im Blick.«
                                        Frankfurter Rundschau, 15. September 2020