Phädra, in Flammen
von Nino Haratischwili
                    Kammerspiele
        Premiere 15. März 2024
        1 Stunde 50  Minuten, keine Pause
                    Termine
So. 30.11.2025
            18.00–19.50
        Fr. 26.12.2025
            18.00–19.50
        So. 04.01.2026
            18.00–19.50
        SENSORISCHE REIZE
	Wir weisen Sie darauf hin, dass bei der Aufführung an einigen Stellen Stroboskoplicht zum Einsatz kommt.
    
	TEAM
            Regie: Max Lindemann
                                Bühne: Signe Raunkjær Holm
                                Kostüme: Eleonore Carrière
                                Dramaturgie: Lukas Schmelmer
                                Licht: Jan Walther
                            BESETZUNG
            Miguel Klein Medina (Demophon)
                                Anna Kubin (Phädra)
                                Sebastian Kuschmann (Theseus)
                                Mitja Over (Acamas)
                                Lotte Schubert (Persea)
                                Andreas Vögler (Panopeus)
                            INHALT
	Über Athen hängt ein trügerischer Stillstand. Der alte König  Theseus hat unlängst wieder einmal verkündet, sich von der Macht zurückziehen  zu wollen – doch folgten den Worten bislang keine Taten. Die Königin Phädra  fühlt sich als eine Gefangene ihres eigenen Lebens innerhalb der beengenden  geistigen, formalen und moralischen Strukturen des Hofstaats. Derweil ist  hinter den Kulissen ein erbitterter Kampf um Einfluss entfacht. Als Thronfolger  ist Demophon – erstgeborener Sohn des Herrscherpaars – auserkoren. Seine Heirat  mit Persea ist bereits arrangiert, um die politischen Verhältnisse weiter zu  stabilisieren und die Machtübergabe einzuleiten. Doch statt sich in ihr  Schicksal zu fügen, bringt Persea durch ihr unbeugsames Handeln die politischen  und persönlichen Verhältnisse ins Wanken.
Die Autorin Nino Haratischwili verwebt Motive des antiken Mythos um die legendäre Königin Phädra mit gegenwärtigen Fragestellungen von Sexualität, Emanzipation und Machtpolitik. Ihr Stück zeugt vom System im Umbruch, in dem progressives Denken und regressive Kräfte miteinander um Deutungshoheit ringen. Die Arbeit von Regisseur Max Lindemann zeichnet sich durch eine hohe Musikalität mittels eigens kreierten Soundscapes aus. In seiner Inszenierung stellt er das Schwanken der Figuren zwischen persönlichem und politischem Verlangen ins Zentrum.
    
Die Autorin Nino Haratischwili verwebt Motive des antiken Mythos um die legendäre Königin Phädra mit gegenwärtigen Fragestellungen von Sexualität, Emanzipation und Machtpolitik. Ihr Stück zeugt vom System im Umbruch, in dem progressives Denken und regressive Kräfte miteinander um Deutungshoheit ringen. Die Arbeit von Regisseur Max Lindemann zeichnet sich durch eine hohe Musikalität mittels eigens kreierten Soundscapes aus. In seiner Inszenierung stellt er das Schwanken der Figuren zwischen persönlichem und politischem Verlangen ins Zentrum.
Entstanden im Rahmen des Berliner Ensemble-Dramatiker:innen-Fonds, unterstützt durch die Heinz und Heide Dürr Stiftung.
    
        
	INHALTSWARNUNGEN
	Einige unserer Inszenierungen enthalten potenziell sensible Inhalte, die  bei manchen Menschen starke negative Emotionen auslösen oder  (re-)traumatisierende Erinnerungen hervorrufen können. Wenn Sie zu bestimmten  Themen vorab Informationen benötigen, melden Sie sich gern bei der/dem für  diese Inszenierung zuständigen Dramaturg:in unter lukas.schmelmer@buehnen-frankfurt.de.
    
	PRESSESTIMMEN
        »Viele  kleine Dinge sind zu beobachten, weil die Konstellation stimmt, weil die  Schauspielerinnen und Schauspieler wirklich miteinander spielen, die Stimmung  flexibel halten, auf den Text hören und ihn gestalten. […] Anna  Kubin als Phaedra und Andreas Vögler als Hohepriester Panopeus sind die  extremsten Figuren. Sie sind – Schauspieler, Figuren, die bewusst Figuren  spielen. Sie duellieren sich ohne Waffen und bewusst vor Publikum. Wenn  Panopeus über Perseas Tod berichtet, tut er das wie ein Sportreporter. Was  diese Aufführung stark macht, ist die Menschendarstellung, über Distanzen  hinweg. Wir erkennen uns wieder.«
                                        die-deutsche-buehne.de, 16.03.2024
                                        
                    »Dabei  spielt Anna Kubin die Titelrolle exquisit. Ihre in Ruhe angesammelte  Unzufriedenheit drückt sich in Worten aus, die sie wie Pfeile herausschleudert,  und wenn Blicke töten könnten, gäbe es weit weniger Überlebende an diesem  Abend. Ihre Eleganz (Kostüme: Eleonore Carrière) ist wie ein gespannter Bogen.«
                                        Frankfurter Rundschau, 18.03.2024
                                        
                    »Dass ihm […] am Premierenabend ein packender Sog gelingt, hat  nicht nur mit seinem überlegten Zugriff, sondern auch mit dem glänzenden  Frankfurter Ensemble zu tun. […]  Schauspielerische Entdeckung des Abends ist der erst 22-jährige Gast Mitja Over  als glaubhaft verwöhntes Muttersöhnchen Acamas, der lieber Hundewelpen  streichelt und Pferde versorgt, als sich um männliche Ertüchtigung zu kümmern.  Exzellent auch die mephistophelische Schläue, mit der Andreas Vögler seinen  Hohepriester intrigieren lässt und die dramatische Verve seines grausigen  Botenberichts von Perseas Zerfleischung.«
                                        Frankfurter Neue Presse, 19.03.2024
                                        
                    »Allerdings wertet Haratischwili in ihrer ›Überschreibung‹ des  Stoffes diesen Kern des Mythos auf faszinierende Weise um. Bei ihr geht die  Leidenschaft nicht von Phädra aus. Es ist Persea, frisch an den Athener Hof  gekommen, die der älteren Frau nachstellt. Man trifft sich zum Atemholen im  Garten neben dem Festsaal. Umkreist einander, erforscht einander, stochert in  den Unsicherheiten der jeweils anderen herum. Anna Kubin als Phädra und Lotte  Schubert als Persea machen das großartig. […] Später, bei einem Stelldichein  der beiden im Auto, klingt die harsche Stimme Phädras zum ersten Mal an diesem  Abend ganz sanft. […] Panopeus berichtet der Königin, wie unterhalb der Burg  das Menschenopfer – Persea – beim Festzug von den Hunden zerfleischt wird. Was  Vögler an triumphierendem Sadismus, Blutlust und Frauenhass in diese Worte  hineinlegt, spitzt die Thesen des Stücks zum Ausbruch der Leidenschaft auf  kleinem Raum zu.«
                                        Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.03.2024
                                        
                    »Nino Haratischwili hat ein großes Talent für Storytelling und  für Dramaturgie, und so ist dieser Abend am Frankfurter Schauspiel spannend,  die knapp 2 Stunden ohne Pause vergehen wie im Flug und es gibt wirklich tolle  Passagen, bei denen man denkt: ›Ja, genauso ist  das mit dem Leben in patriarchalen Verhältnissen.‹ […] Der Abend hat ein eigenes Tempo und eine Spannung, deswegen  ist er durchaus sehenswert […].«
                                        hr2 kultur - Frühkritik, 18.03.2024
                                        
                    »Kein  antikes Maß, sondern eine verbitterte Frau mit einer ziemlich verschwiemelten  Anklage: ›Das Ich, Du hast es mir genommen. Ich möchte in den Uterus meiner  Zeit zurückkehren‹. Uhhhh. Das spricht die großartige Anna Kubin bitter,  aber auch gefühlskalt, bilanzierend. […] Panopeus […] zeichnet Andreas Vögler  völlig überzeugend als den zur Macht gekommenen Underdog, der die außer  Kontrolle geratene Gesellschaft […]  wieder zur Gotteshörigkeit zurückfoltern will,  zur Akzeptanz einer höheren Macht, die Menschenopfer fordert. In ihm wohnt die  unheilvolle Sehnsucht nach einem Führer, den er als Gott und sich selbst als  berechtigten Ausführenden des Willen Gottes sieht.«
                                        Strandgut, 04.2024
                                        
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