Unter uns. Unsichtbar?
Fragile Verbindungen #4
Theaterprojekt Junges Schauspiel ab 14 Jahren
von Martina Droste und Tina Müller
                    von Martina Droste und Tina Müller
Kammerspiele
        Uraufführung 09. Dezember 2022
                            TEAM
            Regie: Martina Droste
                                Bühne und Kostüm: Michaela Kratzer
                                Komposition und Sounddesign: Max Mahlert
                                Fachliche Beratung: Thomas Altmeyer, Gottfried Kößler
                                Chorische Einstudierung: Christina Lutz
                                Produktionsleitung: Tatjana Trikić
                            BESETZUNG
            Elisa Batori, Ayman Ben Magahed, Luis Da Silva, Binyam Mesfun, Aina-Sofie Engler, Paula Elisabeth Skirde, Mobin Soltani, Daphné Doisy-Tiesset, Sophie Weidenmüller, Annalisa Weyel
                            INHALT
	In Frankfurt leisteten 1944 etwa 50.000 Menschen aus ganz Europa Zwangsarbeit für die Industrie, die Stadt und Handwerksbetriebe. In den Adlerwerken im Gallus gab es ein Konzentrationslager. 1616 Häftlinge arbeiteten in der Fabrik – fast die Hälfte überlebte den Terror nicht.
Gefühlserbschaften dieser Zeit prägen den Rassismus der deutschen Gegenwart. Sie belasten die Beziehungen, die in der Gesellschaft der Vielheit das Leben ausmachen. Was machen junge Frankfurter:innen mit der Erinnerung an diese Verbrechen?
Für 10 Jugendliche ist der »Geschichtsort Adlerwerke« Ausgangspunkt einer Suche nach Zusammenhängen zwischen Zwangsarbeit, der Nazi-Ideologie »Deutscher Arbeit« und ihren eigenen Erfahrungen mit Arbeit, Abhängigkeit
und Widerstand heute.
Im vierten Projekt der »Fragilen Verbindungen« zu erzwungener Migration vom Nationalsozialismus bis zur Gegenwart recherchiert wieder ein diverses und inklusives Jugendensemble. Es spürt in einer bild- und bewegungsintensiven
Performance den spannungsreichen Dilemmata zwischen Hilfeleistungen, Ignoranz, Denunziation und Vorteilsnahme nach und fragt ganz persönlich, wie Hierarchisierung von Privilegien und Machtstrukturen bis heute fortwirken.
    
        
Gefühlserbschaften dieser Zeit prägen den Rassismus der deutschen Gegenwart. Sie belasten die Beziehungen, die in der Gesellschaft der Vielheit das Leben ausmachen. Was machen junge Frankfurter:innen mit der Erinnerung an diese Verbrechen?
Für 10 Jugendliche ist der »Geschichtsort Adlerwerke« Ausgangspunkt einer Suche nach Zusammenhängen zwischen Zwangsarbeit, der Nazi-Ideologie »Deutscher Arbeit« und ihren eigenen Erfahrungen mit Arbeit, Abhängigkeit
und Widerstand heute.
Im vierten Projekt der »Fragilen Verbindungen« zu erzwungener Migration vom Nationalsozialismus bis zur Gegenwart recherchiert wieder ein diverses und inklusives Jugendensemble. Es spürt in einer bild- und bewegungsintensiven
Performance den spannungsreichen Dilemmata zwischen Hilfeleistungen, Ignoranz, Denunziation und Vorteilsnahme nach und fragt ganz persönlich, wie Hierarchisierung von Privilegien und Machtstrukturen bis heute fortwirken.
Das Projekt wird ermöglicht durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und das Bundesministerium der Finanzen (BMF).
    
            
        
PRESSESTIMMEN
        »Überzeugend tief dringt das Ensemble multiperspektivisch  in unterschiedliche Phasen der Geschichte vor. Der Abend zeigt, wie Erinnerung  auch aus fast 80 Jahren Abstand gelingen kann.«
                                        Frankfurter Rundschau, 12. Dezember 2022
                                        
                    »Das inklusive Ensemble des Jungen Schauspiels Frankfurt nutzt […] Parolen  aus dem Nationalsozialismus, um sich mal laut und deutlich, mal leise und  nachdenklich in die Zeit hineinzuversetzen. […] Das diverse junge  Ensemble befasst sich jedoch nicht nur mit den Gefühlen, die aus der  Vergangenheit kommen, sondern überträgt rassistisch begründete Privilegien und  Machtstrukturen auch in die Gegenwart. Das sind die Momente, in denen Einzelne  ganz subjektiv von sich und ihrer Familiengeschichte erzählen. […] mutig und unerschrocken stellt das junge Ensemble auch die Problematiken der heutigen  Arbeitswelt dar. Das bringt 90 Minuten lang zum Nachdenken, hin und wieder auch  zum Lachen.«
                                        Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. Dezember 2022
                                        
                    »Es ist ein kluger Kniff, die Schwierigkeiten von erinnern und  erzählen zu thematisieren und sich nach Momenten, die fast nach Verstummen klingen,  langsam an das zu Erzählende und zu Erinnernde heranzutasten. […] Die  jungen Menschen greifen dabei Biografieschnipsel ehemaliger Zwangsarbeiter  heraus, die in den früheren Adlerwerken unter unmenschlichen Bedingungen für  die Rüstungsindustrie arbeiten mussten. Diese Biografiesplitter dienen ihnen  gewissermaßen als Sprungbrett, von dem aus sie in eigenen Erfahrungen und  Familiengeschichten, der Nachkriegszeit und heutigen ungerechten bis  unmenschlichen Bedingungen landen: Und das nicht nur in fernen Ländern -  sondern auch unter uns, in Frankfurt. […] Im Laufe der kleinen Performance wird  der Rasen (Golf, Fußball) zusammengerollt und der eigentliche Untergrund  sichtbar, aus dem sich sogar Stimmen erheben. Und was zunächst als  interessantes Nebeneinander unterschiedlicher Lichter und Lampen erschien,  entpuppt sich als Sinnbild für ungerechte Lebensverhältnisse.«
                                        Frankfurter Neue Presse, 12. Dezember 2022