Burt Turrido. An Opera

Foto: Nature Theater of Oklahoma
von Nature Theater of Oklahoma
Koproduktion mit dem Künstlerhaus Mousonturm
Bockenheimer Depot
Deutsche Erstaufführung 08. Oktober 2022
TEAM
Text und Regie: Kelly Copper, Pavol Liška
Musik: Robert M. Johanson
Bühne und Lichtdesign: Luka Curk
Kostüm: Anna Sünkel
Dramaturg Künstlerhaus Mousonturm: Marcus Dross
Dramaturgin Schauspiel Frankfurt: Katja Herlemann
Produktionsleitung, Koordination & Distribution Künstlerhaus Mousonturm: Anne Kleiner
Tontechnik: Daniel Groß, Leon Curk
Übersetzung: Ulrich Blumenbach
Einrichtung Übertitel: Sara Gröning
Distribution: Something Great
BESETZUNG
Gabel Eiben, Anne Gridley, Robert M. Johanson, Bence Mezei, Kadence Neill
INHALT
Ein schiffbrüchiger Mann wird kurz vor dem Ertrinken von einer schönen und geheimnisvollen Frau gerettet – vielleicht ein Phantom oder eine Meerjungfrau – die ihn auf das letzte verbliebene Stück Land der Erde bringt. Ihrer Vegetation beraubt und bevölkert von den Geistern ihrer einstigen Bewohner:innen, wird die Insel (früher bekannt als Grönland) von einem despotischen Königspaar regiert. Sie geben ihrem Schiffbrüchigen den Namen Burt Turrido und machen ihn zuerst zu ihrem Sklaven, aber weil er sich als unfähig erweist, dann doch zu ihrem Gefangenen. Da es sich jedoch um eine Oper handelt, hört die Tragödie hier noch lange nicht auf: Weitere Zutaten sind ein verhängnisvoller Sturm, eine unbefleckte Empfängnis, ein Mord, eine Dreiecksliebesgeschichte, eine Schein-Exekution, eine Geburt, eine Alien-Invasion inklusive Entführung – und die Oper ist nicht zu Ende, bevor nicht schließlich jemand auf ein Narwal-Horn gespießt wird. Das verspricht das Nature Theater of Oklahoma!
Koproduziert von Arctic Arts Festival (Norwegen), Athens & Epidaurus Festival (Griechenland), Espoo City Theatre (Finnland), HAU Hebbel am Ufer (Deutschland), Kampnagel (Deutschland), Wiener Festwochen (Österreich) und Züricher Theater Spektakel (Schweiz).

Ein Werkauftrag im Rahmen des Festivals Frankfurter Positionen 2021, eine Initiative der BHF-Bank Stiftung.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und durch die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege im Rahmen der Projektreihe UNLIMITED II zur Förderung exemplarischer Positionen zeitgenössischer Performing Arts.
PRESSESTIMMEN
»Manches erinnert an Paarcomedy. Doch ist in diesem Stück […] alles mit szenischer Durchtriebenheit und dramaturgischer Hinterlist gemacht. Im Einfachen liegt Komplexität, seit jeher ein Charakteristikum dieser Lieblinge internationaler Theater-Festivals aus New York. Das alles ist umwerfend unterhaltsam. Da wird mit Elementen von Trash gespielt. Vieles ist schrill und grotesk überzogen. […] Die Inszenierung ist liebevolles, gewitztes Entertainment von einnehmender Originalität; hinreißend ist das meisterlich komödiantische Spiel. Ein Riesenspaß […].«
Frankfurter neue Presse, 12. Oktober 2022
»Sehr witzig und ungewöhnlich […], mit wirklich vielen überraschenden Wendungen, mit einer abstrusen, aberwitzigen Geschichte, einer geschickten Dramaturgie und einem musikalischen Sound, der tatsächlich Lust auf Country-Musik macht – ein sehr besonderes Theaterstück auf jeden Fall. […] Für mich war das wirklich sehr skurril und außerordentlich lustig, die fünf Darsteller in Cowboy-Stiefeln zu begleiten, die sich die meiste Zeit im Rhythmus zu dieser Musik bewegten, synchron mit den Köpfen wackelten, Versatzstücke aus Western-Tänzen zelebrierten und dabei einen Text transportierten und gesungen haben […]. Entstanden ist die Idee zu dieser Produktion zu der Corona-Zeit im ersten Lockdown in New-York […] und das Stück »Burt Turrido« spiegelt diese Erfahrungen wieder – Polizeigewalt, Ausgangssperren, Rassismus, wirtschaftlicher Abstieg, politische Instabilität und jede Menge tote Menschen, die nicht beerdigt werden konnten. Das ist der Hintergrund dieses Stückes, den man natürlich nicht sieht […] und was stattfindet, ohne dass ein moralischer Zeigefinger gehoben wird. […] Ein wirklich bemerkenswerter Theaterabend!«
hr2-Kultur, Frühkritik, 10. Oktober 2022
»Kelly Copper und Pavol Liška, Regisseursduo des Nature Theatre of Oklahoma, mögen ihr Theater bunt und sehr offensichtlich theaterig, stilisiert bis in die Zehenspitzen und trotzdem spaßig. […] Ernste Themen wie Klimawandel und Plastikmüll fanden ihren Weg in das Stück, aber auch die Opern-Evergreens Liebe und Eifersucht. Dies alles gefasst in mal muntere, mal melancholische Country-Musik von vertrauter und eher schlichter als komplexer Art. […] Fünf Leute, die singen, tanzen, die Bühne außerdem selbst umbauen, das ist die vollständige Besetzung der Oper, da kann man nur sagen: Stetson ab. […] »Burt Turrido. An Opera« vom Nature Theatre of Oklahoma ist also kein dunkler, kein tragischer Abend. Seine putzige, ein wenig satirische, auch über die lange Strecke noch unterhaltsame Form, sein Spiel mit dem Theaterspiel und einer altmodischen Theatermaschinerie triumphiert am Ende über den Hintergrund von Klimakatastrophe und Aussterben der Menschheit.«
Frankfurter Rundschau, 10. Oktober 2022
»The troupe’s co-founders, Kelly Copper and Pavol Liska, are serious artists whose shrewd approach and mischievous creative drive combine elements of European and American avant-gardes. Formally daring, energetic and unpredictable, their work is hard to pin down precisely because it encompasses so many genres and styles. [...] The characters circle one another in an endless dance of romantic intrigue, suspicion and shifting power dynamics. Copper and Liska keep the tone light, with some silly sci-fi and horror effects (ghosts in sheets; a chintzy U.F.O.). […]«


New York Times, 27. Oktober 2022
Foto: Nature Theater of Oklahoma
Ich dachte, das hier wäre eine Tragödie, aber jetzt merke ich, dass es eine Farce ist.