Die Reise nach Kallisto

Foto: Felix Grünschloß
von Michel Decar
Kammerspiele
Uraufführung 04. Juli 2021
TEAM
Kostüme: Johanna Hlawica
Choreografie: Zoë Knights
Dramaturgie: Katja Herlemann
Licht: Jan Walther
BESETZUNG
Agnes Kammerer (Jelena Jermakova, Pilotin)
Sebastian Reiß (Boris Kostrikow, Co-Pilot)
Tanja Merlin Graf (Natalia Bogdanowa, Chef-Ingenieurin)
Andreas Vögler (Ilya Quapp, Astrobiologe)
Melanie Straub (Sonja Laschko, Kernphysikerin)
Nils Kreutinger (Nikolai Grischkin, Geochemiker)
INHALT
Wir befinden uns an Bord der Zimorodok I, Schiff der russischen Raumstreitkräfte, zu Beginn des 22. Jahrhunderts. Die Mission besteht in einer Reise zum Mond Kallisto, in der Hoffnung, dort einen Ozean zu entdecken. Michel Decar zeichnet in seinem neuen Stück eine Gruppe verschrobener Figuren – wir lernen die lebensmüde Chef-Ingenieurin Natascha kennen, den Geochemiker Kolja, der die Außenhülle des Raumschiffs knirschen hört, den Co-Piloten Boris, der sich als Science-Fiction-Autor versucht… Während die Kosmonaut:innen jahrelang in ihrem Raumschiff unterwegs sind, verstricken sie sich in zutiefst menschliche Beziehungen. In einer schier endlosen Anzahl kleiner Text-Vignetten spielt sich hochverdichtet und rasend komisch etwas zwischen Screwball-Komödie und existentieller metaphysischer Sinnsuche ab. Auf ihrem Flug mit ungewissem Ausgang durch die Weiten des Kosmos bleibt den Figuren schlussendlich die melancholische Erkenntnis: »Die Liebe ist es nämlich, die alles vernichtet, die Zukunft, den Fortschritt, einfach alles.«
PRESSESTIMMEN
»Höchst unterhaltsam ist die originelle Mischung, mit der Decar melancholisches, leicht antiquiertes Tschechow-Geplauder entspannt mit Zukunftsthemen, der Wassersuche auf dem Jupitermond Kallisto, Lebenssinn und Liebesreigen mixt und dabei die russisch-amerikanische Weltraum-Konkurrenz ins 22. Jahrhundert fortsetzt. […] Was für ein hintergründiger, subversiver Genre-Spaß«
Frankfurter Neue Presse, 6. Juli 2021
»In die Tiefe geht das ja nicht, denkt man sich zunächst beim Lesen, aber Regisseur Robert Gerloff […] zeigt mit seinem kleinen feinen Theaterabend, dass Dialoge nicht immer lang sein müssen, um einen Punkt zu treffen und Inszenierungen nicht unbedingt irre originell, um gut zu sein. Das gilt auch für die Figuren, die teilweise Stereotype sind, aber funktionieren und von den Schauspielern unterschiedlich leidenschaftlich zum Leben erweckt werden.«
nachtkritik.de, 4. Juli 2021
»Charmant wirkt Decars Stück in Robert Gerloffs Uraufführungsinszenierung, weil die eher flache Banalität von Handlung und Erzählung in produktiven Kontrast gerät zur verblüffenden Struktur des Textes selbst.«
die-deutsche-buehne.de, 5. Juli 2021
»Ein sensationell komponierter Abend […] Das Groteske, das Skurrile in so kleinen Bildern immer wieder einzufangen, das ist schon wirklich große Kunst gewesen. Eine sehr gute und philosophische Unterhaltung.«
DLF Kultur - Fazit, 4. Juli 2021
Foto: Felix Grünschloß
Sobald wir nichts mehr fühlen, hat doch nichts mehr einen Sinn. Weder diese Reise, noch die Wissenschaft.
AUDIO-EINFÜHRUNG
MUSIKVIDEO
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