Life Is But A Dream
nach »Onkelchens Traum« von F. M. Dostojewski
Kammerspiele
Premiere 20. Januar 2023
ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause
Termine
Sa. 28.01.2023
20.00–21.40
Sa. 04.02.2023
21.40
Sa. 18.02.2023
20.00–21.40
So. 26.02.2023
18.00–19.40
Sa. 04.03.2023
20.00–21.40
TEAM
Regie: Barbara Bürk
Bühne und Kostüme: Anke Grot
Musik: Markus Reschtnefki
Dramaturgie: Julia Weinreich
Licht: Ellen Jaeger
BESETZUNG
INHALT
Die kleine Stadt Mordasov ist in heller Aufregung: Prinz K., ein wohlhabender Gutsbesitzer, kehrt zurück. Maria Alexandrovna Moskalyova, einflussreiche und furchterregende Intrigantin, will, dass Prinz K. ihre Tochter Zina ehelicht. Dumm nur, dass es noch andere rivalisierende Heiratsvermittler:innen gibt und Zina ihren ganz eigenen Kopf hat. Als Fürst K. nach turbulenten Ereignissen stirbt, fühlt sich keiner schuldig, obwohl alle mitverantwortlich sind für seinen Tod.
Schein ist Sein in Dostojewskis »Onkelchens Traum« von 1859. Der russische Literaturwissenschaftler und Kunsttheoretiker Michail Bachtin hat den Weltzustand in Dostojewskis Werk als »Karnevalisierung« bezeichnet. Die Karnevalszeit als berechtigter Tabubruch von festen Verhaltensmustern kann ein wichtiges Ventil in einer Gesellschaft sein: Nur was, wenn der Karneval nicht mehr endet? Was, wenn das Dionysische über alle Vernunft regiert? Was, wenn eine Gesellschaft, die sich dauerhaft der Verstellung verpflichtet, vom Größenwahn gelenkt, den eigenen Tod abschaffen will?
Schein ist Sein in Dostojewskis »Onkelchens Traum« von 1859. Der russische Literaturwissenschaftler und Kunsttheoretiker Michail Bachtin hat den Weltzustand in Dostojewskis Werk als »Karnevalisierung« bezeichnet. Die Karnevalszeit als berechtigter Tabubruch von festen Verhaltensmustern kann ein wichtiges Ventil in einer Gesellschaft sein: Nur was, wenn der Karneval nicht mehr endet? Was, wenn das Dionysische über alle Vernunft regiert? Was, wenn eine Gesellschaft, die sich dauerhaft der Verstellung verpflichtet, vom Größenwahn gelenkt, den eigenen Tod abschaffen will?
PRESSESTIMMEN
»Markus Reschtnefki begleitet am Flügel mal mit Chopin, mal mit Synthesizer-Groove im Stil der Achtzigerjahre, dazu singt und tanzt das ganze Ensemble. Ohnehin ist gute neunzig Minuten lang alles immerzu in Bewegung, man fällt sich ins Wort und überbietet sich in Dauergrimassieren. […] Michael Schütz’ Darstellung des grenzdebilen Alten ist großartig, […] Es ist ein Riesenspaß, dem durchweg konzentriert überdreht agierenden Ensemble zuzuschauen […].«
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Januar 2023
»Michael Schütz, kaum wiederzuerkennen, ist eine Art missratene Kunigunde von Thurneck: alles künstlich zusammengeschraubt, ein freundliches Monster auf wackeligen Beinchen, schnaufend, schwitzend, pupsend. Es ist fürchterlich, dabei aber auch genial gespielt, indem Schütz zugleich ganz vernünftig klingt.«
Frankfurter Rundschau, 23. Januar 2023
»Fixstern des Abends ist die Titelfigur. Der Schauspieler Michael Schütz gibt das Onkelchen als jeder Beschreibung spottende Mischung greiser Versionen von Robert Geiss ("Die Geissens") und Horst Schlemmer. Dazu eine Prise Belmondo, Rolf Eden und Shrek. Ein braungebranntes Monster mit blitzendem Gebiss und Witwenbuckel. In Leggings, weißen Slippern und absurd lilafarbenem Leibchen zieht er alle Blicke auf sich. […] Torsten Flassig und Anna Böger sorgen mit fantastisch bescheuerten Mienen und ebensolchen Tanzeinlagen für gute Laune. Und Ausstatterin Anke Grot verzaubert das Treiben auf der Bühne in einen disneyfilmartigen Kostümball. Wolfgang Vogler in Skinny Jeans und Glitzergürtel ist ebenso ein Hingucker wie Uwe Zerwer als Charleys Tante.«
nachtkritk.de, 21.Januar 23
Ja, ist denn das alles wahr?