Marion Tiedtke

Foto: Birgit Hupfeld
Marion Tiedtke wurde in Köln geboren. Nach dem abgeschlossenen Studium der Philosophie, Germanistik und Geschichte in Freiburg und Berlin begann sie 1988 als Freie Mitarbeiterin beim Südwestfunk und Sender Freies Berlin. 1989 wurde sie Dramaturgieassistentin bei Dieter Sturm und Wolfgang Wiens an der Schaubühne in Berlin. Danach folgten Engagements als Dramaturgin am Schiller Theater Berlin (1990 bis 1992), Bremer Theater (1992 bis 1997), Bayerischen Staatsschauspiel (1997 bis 1999), Wiener Burgtheater (1999 bis 2001) und an den Münchner Kammerspielen (2001 bis 2007). Sie arbeitete u.a. mit den Regisseuren Roberto Ciulli, Andreas Kriegenburg, Martin Kusej, Konstanze Lauterbach, Amélie Niermeyer, Thomas Ostermeier, Luk Perceval, Johan Simons und Roger Vontobel. In diesen Jahren wurden sieben Produktionen zum Theatertreffen eingeladen, an denen sie mitgearbeitet hat: »Märchen in Deutschland« mit Bernhard Minetti, »Die Räuber« in der Inszenierung von Alexander Lang, »Glaube und Heimat« vom Wiener Burgtheater in der Inszenierung von Martin Kusej, »Traum im Herbst« an den Münchner Kammerspielen in der Regie von Luk Perceval und drei gemeinsame Arbeiten mit Andreas Kriegenburg: »Die Orestie«, »Die Nibelungen« und »Drei Schwestern«. Als Produktionsdramaturgin betreute sie zwei Inszenierungen, die mit dem Nestroy für die beste Aufführung im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet wurden: 2005 »Die Nibelungen«, in der Regie von Andreas Kriegenburg an den Münchner Kammerspielen und 2018 »Die Perser«, in der Regie von Ulrich Rasche am Schauspiel Frankfurt.

Ab 2001 unterrichtete sie außerdem Stückanalyse, Theatergeschichte und Produktionsdramaturgie, zuerst an der Universität München im Bereich Dramaturgie, dann an der Bayerischen Theaterakademie im Bereich Regie. Sie schreibt für Fachzeitschriften und ist auch als Herausgeberin tätig (u.a. Angst/Die Kunst der Bühne).

Ab 2003 hat sie immer wieder als Gastdramaturgin an der Oper gearbeitet, u.a. 2003 und 2006 bei »Clemenza di Tito« für die Salzburger Festspiele untern dem Dirigat von Nikolas Harnoncourt in der Regie von Martin Kusej; 2006 »Lady Macbeth« von Mtsensk unter dem Dirigat von Mariss Jansons an der De Nederlandse Opera Amsterdam; 2009 arbeitete sie an der Inszenierung von Christof Loy zu »Tristan und Isolde« in Covent Garden mit, die als beste Operninszenierung des Jahres mit dem Laurence-Olivier-Award ausgezeichnet wurde. Ihre letzte Operndramaturgie war »Der Ring des Nibelungen« 2012 an der Bayerischen Staatsoper München unter dem Dirigat von Kent Nagano und in der Regie von Andreas Kriegenburg.

Von 2007 bis 2017 leitete sie als Professorin und Ausbildungsdirektorin den Studiengang Schauspiel, von 2011 bis 2014 als Dekanin den gesamten Fachbereich Darstellende Kunst an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Seit 2013 ist sie Mitglied der Akademie der Darstellenden Künste in Berlin und von 2014 - 2016 Jury-Mitglied zur Verleihung des Gertrud-Eysoldt-Rings. Seit der Spielzeit 2017/18 ist sie als Chefdramaturgin und Stellvertretende Intendantin am Schauspiel Frankfurt engagiert. Sie hat u. a. Produktionen der Regisseure Andreas Kriegenburg, Luk Perceval, Ulrich Rasche und Roger Vontobel betreut. Noch als Ausbildungsdirektorin der HfMDK initiierte sie das Studiojahr am Schauspiel Frankfurt. Sie hat mit Hauke Hückstädt, dem Leiter des Literaturhauses, die Reihe Stimmen einer Stadt entwickelt und mit ihrem Dramaturg:innenteam die partizipative Redenreihe Denkraum.

ARCHIV

Orestie

von Aischylos
Deutsch von Peter Stein
In einer Bühnenfassung von Jan-Christoph Gockel, Marion Tiedtke und Ensemble

Brand

von Henrik Ibsen

Das Heerlager der Heiligen

nach Jean Raspail

Vor Sonnen­aufgang

von Ewald Palmetshofer
nach Gerhart Hauptmann

Mut und Gnade

von Ken Wilber

Die Perser

von Aischylos

Im Dickicht der Einzelheiten
Absturz
Ein Hund namens Dollar

von Wilhelm Genazino, Olga Grjasnowa, Teresa Präauer

Amphitryon

von Heinrich von Kleist

Husbands and Wives

von Woody Allen

Rose Bernd

von Gerhart Hauptmann

Woyzeck

von Georg Büchner
Foto: Birgit Hupfeld