Der Handlungsreisende Gregor Samsa erwacht eines Morgens und stellt fest, dass er seine menschliche Gestalt und Sprache verloren hat. So beginnt Franz Kafkas weltberühmte Erzählung. Doch nicht nur der Protagonist selbst, auch sein herrischer Vater, seine kranke Mutter und seine besorgte Schwester – ja, sogar die Räume der Wohnung verwandeln sich. Nichts ist, wie es scheint, selbst das Vertrauteste wird zur Bedrohung. Bis für die Familie schließlich fest steht: Gregor Samsa muss weg. Jan-Christoph Gockels Inszenierung überträgt Kafkas unsicher gewordene Welt in ein vielfach fragmentiertes Spiel mit Perspektiven und Dimensionen. Aus Menschen werden Puppen, aus Miniaturen Riesen, aus Träumen wahnhafte Realität. Kafkas karge, präzise und doch verdunkelnde Sprache findet ihr Gegenstück in starken Theaterbildern, die das zentrale Thema der Entmenschlichung herausstellen, ohne dabei das Rätsel Kafka bis ins Letzte auflösen zu wollen. Die Inszenierung ist eine Übernahme vom Schauspielhaus Bochum.
Pressestimmen
»Gockels „Verwandlung“ kräht Kikeriki vor Lebenslust.[…] Wie frisch Gockel Kafka durchbohrt, bleibt hängen«.
(Frankfurter Neue Presse, 9. Oktober 2017)
»Der Schauspieler aber, der ihn darstellt, Nils Kreutinger, bringt das Bedrückende und Verzweifelte seines Zustands in einer Weise zum Ausdruck, die das Comichafte, das Karikierende und Holzschnittartige,das mit den Puppen ins Spiel kommt, grandios konterkariert. »[…]Sie (die Inszenierung) setzt eines der stärksten Prosawerke der Moderne unterhaltsam in plausible Bilder und Szenen um. Mit brillanten Schauspielern.«
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Oktober 2017)